Die FährLeute Rheinland

Immer mehr Menschen finden im Singen und seiner lebendigen Gemeinschaft Kraft und Trost und möchten diesen Halt, besonders in der abschiedlichen Lebensstation spüren.
Im Sterben und im Abschiednehmen mit Musik begleitet, besungen und betönt zu werden kann zutiefst berühren.
Lieder und Geschichten können uns in traurigen Zeiten tragen, trösten, Hoffnung schenken und uns stärken; die Herzen öffnen, uns mit anderen Menschen verbinden und an die Einheit allen Lebens erinnern.

Gemeinschaft zu erfahren und sich getragen fühlen ist gerade in Zeiten von Veränderung und Abschied hilfreich und wichtig.
Hier liebevoll zu verweilen und zu begleiten ist das Anliegen der FährLeute Rheinland.

Aus einem vielfältigen Gesangs- und Geschichtenschatz können individuell und konfessionell unabhängig Lieder und Texte ausgewählt werden die Trost und Hoffnung schenken. Die Lieder sind einfach und eingängig und können leicht mitgesungen werden.
Regelmäßige Treffen (derzeit monatlich) bilden die Basis für unsere Gemeinschaft von Männern und Frauen; wir singen, wir tauschen uns aus, teilen uns mit und planen Veranstaltungen.
Wenn Sie im Chorprojekt Fährleute Rheinland mitwirken möchten, rufen Sie uns doch einmal an.

Zum Klang.

Am Anfang war und ist Klang - sagen uns die Mythen und Schöpfungslegenden. Klang und Stille sind so miteinander verwoben und aufeinander bezogen, dass in ihrer Balance, in ihrem ausgewogenen Rhythmus und in unserem Resonieren ein heilsames Feld entstehen kann. Was sich im Singen ereignet, sammelt und bündelt auf neue Art und Weise uraltes spirituelles Wissen um die transformierende Kraft des Gesangs. Wesentlich ist die Absicht und die Intention, die sich mit dem Singen verbindet. Singen heilt – schafft Seelenräume und Verbundenheit.

Wie alles begann.

Auf Anregung des Fährfrauenprojektes in der Schweiz (www.faehrfrauen.ch) und der Fährfrauen um Alwine Deege in Aachen (www.alwine-deege.de) regte Dieter Wienand (www.dieter-wienand.de) und Marie-Luise Jansen 2011 (www.ax-balance.de) ein ähnliches Projekt für Köln und sein Umland an.

So trafen sich im Juli 2011 sieben Menschen in Köln-Delbrück, die von der Idee gleichfalls angezogen wurden. Sieben Menschen (6 Frauen und 1 Mann), die sich noch nicht oder nur teilweise untereinander kannten und unterschiedliche Vorstellungen von der Idee mitbrachten. Die Gruppe beschloss sehr schnell, sich einmal im Monat zum gemeinsamen Singen zu treffen.

Beim nächsten Treffen in der Thomaskirche an der Kölner Zoobrücke war der Kreis schon viel größer und es wurde lebhaft diskutiert und viel gesungen. Man einigte sich schnell auf den Namen FährLeute Rheinland – ein Chor für Übergänge. FährLeute auch deshalb, da nicht nur Frauen daran teilnahmen, sondern auch Männer den Weg in den Chor gefunden hatten.
An den Abenden singen, tönen, meditieren und tanzen wir; hören Geschichten und Gedichte; sammeln Erfahrungen mit dem Betönen einzelner Chormitglieder. Jeder bringt sich an dem Abend ein, wie er oder sie es intuitiv erspürt. Jeder Beitrag ist willkommen und bekommt seinen angemessenen Raum. Wir singen in Gedanken für Kranke und Sterbende, schicken Genesungswünsche in die Welt und erfahren dabei selbst Trost und Stärkung.
Am 13. Januar 2012 haben wir gemeinsam mit den Fährfrauen Aachen den Projektchor Fährleute Rheinland öffentlich in der ev. Thomaskirche vorgestellt.

Wer ist das?

Wir sind eine Gruppe von Männer und Frauen aus dem Einzugsgebiet zwischen Düren und Erkrath; kommen aus Bonn, Meckenheim, Köln, Leverkusen, Bergisch-Gladbach, sind in unterschiedlichen Lebensaltern, Konfessionen und aus allen möglichen Berufen und Lebenssituationen.

Wir haben zusammengefunden durch ein gemeinsames Interesse am Thema Leben und Sterben; an Übergängen zwischen einzelnen Lebensphasen, Lebenskrisen, Veränderungen und Wandlungen. Hiermit möchten wir uns auseinandersetzen und uns darüber austauschen. Vielfach haben wir die Erfahrung gemacht, dass dies in unserer Gesellschaft ein Tabuthema ist, das ängstlich vermieden wird. Im Kreis der FährLeute finden wir Menschen, mit denen wir hierüber sprechen können und schätzen die Option, uns über das Singen mit dem Thema zu verbinden. Schwerpunkt der Abende ist das gemeinsame Singen.

Wir alle singen sehr gerne und haben die Erfahrung gemacht, dass gemeinsames Singen oder auch von anderen Menschen besungen und/oder betönt zu werden, heilen, helfen, tragen, unterstützen und trösten kann.

Wer kann mitmachen?

Wir singen bisher in unterschiedlicher Weise, nur für uns oder in offenen Singgruppen, bei Seminaren, bei spirituellen Liederabenden, in der Kirche oder in Chören – das ist bei jeder Fährfrau, jedem Fährmann anders.
Wir singen keine Noten und auch nicht vom Blatt. Wir singen „by heart“ aus dem Herzen, ohne Notenblatt Lieder, die wir uns gegenseitig beibringen. Wir sind keine Profis, jeder, der mitsingen mag, ist willkommen.

Für wen singen wir?

Erst einmal für uns selbst. Es ist alles im Fluss. Später einmal planen wir auch dort zu singen, wo es wirklich gewünscht wird:

  • Bei Trauerfeiern und Begräbnissen
  • In Krankenhäusern und Hospizen
  • Bei Kranken
  • Bei Sterbenden
  • In Altenheimen
  • In Übergangssituation (z.B Hochzeit, Berentung, Trennung usw.)
Wann kommen wir zum Einsatz?

Das wissen wir auch noch nicht! Noch ist es nicht so weit!
Zunächst müssen wir uns noch selbst finden.
Wir wollen uns nicht unter Druck setzen. Das ist das Allerwichtigste.
Denn dies wäre bei unserem Thema, wo es doch um das Essentielle geht, nicht angebracht. Wir lassen es geschehen und warten in Ruhe und Geduld ab, wo der Weg uns hinführen wird.